Mithilfe von insgesamt sieben sogenannten mnemotechnischen Mentalfaktoren kann die Gedächtnisleistung bedeutend erhöht werden. Zu diesen grundlegenden Faktoren, die ein abrufsicheres Erlernen von Lerninhalten ermöglichen, gehören
- Assoziation
- Fantasie
- Logik
- Visualisierung
- Emotion
- Transformation
- Lokalisation
Diese mnemotechnischen Mentalfaktoren lassen sich leicht durch das Akrostichon "All Factors Lead To Very Efficient Learning" einprägen.
Mehr hierzu finden Sie auch in den Büchern von Dr. Gunther Karsten, dem ersten deutschen Gedächtnismeister.
Mnemotechnische Mentalfaktoren
Assoziation
Durch Assoziation werden Verknüpfungen zwischen Informationen hergestellt. Hierbei können Assoziationen zwischen neu zu erlernenden Inhalten oder zwischen einer neu einzuprägenden Information und den bereits im Langzeitgedächtnis abgespeicherten Daten gebildet werden. Beispielsweise kann die Zahlenfolge 8191 leichter abgespeichert werden, wenn diese mit dem Ende des Ersten Weltkrieges verknüpft werden kann.
Fantasie
Fantasie ermöglicht die elobarotiv ausschmückende Darstellung von Lerninhalten. Je fantasievoller das mentale Bild zu einer Information ausgestaltet wird, desto nachhaltiger kann es vom Gehirn abgespeichert werden. Möchte man sich die englische Vokabel „bug“ (sprich: b-a-gg) mit ihren beiden Bedeutungen „Käfer“ und „jdn. ärgern“ einprägen, kann man sich beispielsweise, den von Maikäfern in seiner Nachtruhe gestörten Onkel Fritz aus Max und Moritz vorstellen, der sich vielleicht in meiner Fantasie noch in einem Bagger (als Merkhilfe für B-a-gg - bug) versteckt.
Logik
Mithilfe der Logik wird ein logisches Verständnis für Lerninhalte entwickelt, indem Systemhaftigkeiten erkannt werden. So lassen sich Zahlenfolgen wie 24814 besser einprägen, wenn erkannt wird, dass sich die Zahlen durch die Addition von 2x1, 2x2, 2x3 u.s.w. auseinander herleiten lassen.
Transformation
Durch die Transformation werden Lerninhalte in leicht zu erlernende Bildeinheiten umgewandelt (Transformation = Umwandlung). Insbesondere abstrakte, in der Regel schwer einzuprägende Inhalte können durch anschauliche Bilder nachhaltig im Gedächtnis verankert werden. Ein anschauliches Beispiel ist die Umwandlung von Zahlen in Bilder. So kann die Zahl „2“ beispielsweise, mental mit einem Schwan verknüpft werden.
Visualisierung
Unter Ausnutzung der eigenen Vorstellungskraft können Prozesse und Lerninhalte durch mentale Bilder visualisiert und abgespeichert werden. Das Gehirn erinnert sich besser und länger an im Kopf geschaffene Bilder (Visualisierung) als an abstrakte Worte. Telefonnummern lassen sich nachhaltiger einprägen, wenn diese beim Wählen mit einem Muster verknüpft werden, das bei jedem Wahlvorgang erneut abgerufen werden kann.
Emotionen
Sind Ereignisse oder Informationen an starke Emotionen geknüpft, bleiben diese über einen besonders langen Zeitraum im Gedächtnis. Emotionen spielen für das Erinnern eine bedeutende Rolle und können beim Lernen entsprechend durch emotional aufgeladene Bilder genutzt werden.
Lokalisation
Durch Lokalisation werden Lerninhalte spezifischen Orten in einer bekannten Umgebung (bspw. das eigene Zuhause) zugewiesen. Während eines mentalen Spaziergangs durch diese Umgebung können die Lerninhalte sogar in einer bestimmten Reihenfolge abgerufen werden. Insbesondere die sogenannte Loci Methode nutzt diesen Faktor sehr effektiv zum Einprägen unterschiedlichster Informationen.
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